Namensgeschichte
Der rumänische Begriff România (Rumänien) kommt vom rumänischen român (Rumäne), der seinerseits eine Ableitung des lateinischen romanus (Römer, römisch) darstellt.
Die ältesten bekannten Dokumente, welche den Begriff "Rumäne" attestieren, stammen von Berichten italienischer Humanisten, die im 16. Jahrhundert zumeist vom Papst auf Erkundungsreise durch Siebenbürgen, die Walachei und Moldau gesandt wurden.
Das bekannteste Schriftstück, in dem der rumänische Landesname der Walachei attestiert wird, ist ein Brief des Kaufmannes NeacÅŸu an BraÅŸovs (Kronstadt) Bürgermeister aus dem Jahr 1521. In diesem Text wird das von Fremden als Fürstentum Walachei bezeichnete Gebiet auf Rumänisch "Rumänisches Land" (orig.: Èšara românească) genannt. Historische Dokumente weisen zwei Schreibweisen für Rumäne auf: român und rumân. Mehrere Jahrhunderte lang wurden beide Schreibweisen undifferenziert eingesetzt, manchmal innerhalb desselben Satzes. Durch einen soziolinguistischen Prozess der semantischen Differenzierung gewann im 17. Jahrhundert die vorherrschende Sprechform rumân die Bedeutung Leibeigener, während die Sprechform român ihre ethnosprachliche Bedeutung behielt. Nach der Abschaffung der Leibeigenschaft durch den Fürst Constantin Mavrocordat um 1746 ging die Form rumân allmählich aus der Sprache verloren, die Sprechform român stabilisierte sich definitiv nach 1830. In seiner modernen Bedeutung wurde der Begriff „Rumänien" anfangs des 19. Jahrhunderts attestiert, als der griechische Mönch und Literat Dimitrie Daniel Philippide 1816 die "Geschichte Rumäniens" und "Geographie Rumäniens" in Leipzig veröffentlichte.
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